Eine nicht explodierte britische Bombe wurde in Wismarer Straße gefunden, die sich in der Nähe des Stadtzentrums von Frankfurt befindet. Die deutschen Behörden werden am Sonntag etwa 70.000 Menschen aus ihren Häusern evakuieren, nachdem die Bombe entdeckt wurde. Es handelt sich um eine 1,4 Tonnen schwere britische Bombe, die während des Zweiten Weltkriegs als “Blockbuster” bezeichnet wurde, da sie ganze Straßen zerstören konnte. Die Universität, die Zentralbank und Krankenhäuser in der Nähe werden ebenfalls evakuiert. Die Bombe war vom Typ HC 4000, der bei Luftangriffen der britischen Streitkräfte eingesetzt wurde.
Die Evakuierung wird eine der größten Operationen dieser Art in Deutschland seit dem Krieg sein. In Deutschland werden durchschnittlich etwa 2.000 Tonnen nicht explodierter Munition pro Jahr gefunden. Es wird geschätzt, dass die Hälfte der 2,7 Millionen Tonnen Bomben, die von den Alliierten im Zweiten Weltkrieg abgeworfen wurden, auf deutschem Boden gelandet sind. Viele der Bomben hatten fehlerhafte Zeitverzögerungszünder und detonierten nie. Die Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) in Deutschland ist spezialisiert auf die Entschärfung von Bomben und schätzt, dass ihre Arbeit noch jahrzehntelang fortgesetzt werden muss.
Bombenentsorgungstechniker und Zivilisten sind in den Jahrzehnten nach dem Krieg bei unkontrollierten Explosionen ums Leben gekommen. Die Zahl der Opfer hat seitdem nachgelassen, aber Experten warnen davor, dass die verbliebenen Bomben instabiler werden könnten, da sich die Munition mit der Zeit verschlechtert. Oranienburg, etwas außerhalb von Berlin, ist eine der gefährlichsten Städte in Deutschland, da dort eine große Anzahl von Bomben entschärft werden musste und einige immer noch im Boden vergraben sind.