Deutschlands Innenminister hat zu Zurückhaltung aufgerufen, nachdem Rechtspolitiker versuchten, den Tod eines achtjährigen Jungen, der diese Woche am Frankfurter Bahnhof vor einen Zug gestoßen wurde, politisch auszunutzen. Ein in der Schweiz lebender Mann eritreischer Herkunft wird beschuldigt, den Jungen und seine Mutter auf die Gleise gestoßen zu haben. Die Mutter konnte sich Sekunden vor dem Aufprall des Zuges retten, aber der Junge wurde getötet. Der Täter floh, wurde jedoch von Passagieren gestoppt und festgehalten.
Der deutsche Innenminister Horst Seehofer äußerte sich besorgt über die Polarisierung im Land und betonte, dass obwohl die tatsächlichen Kriminalitätsraten gesunken seien, das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung derzeit stark angegriffen sei. Er forderte strenge Maßnahmen gegen Kriminelle, warnte aber davor, Straftaten von Immigranten entweder auszunutzen oder herunterzuspielen. Die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland (AfD) betonte schnell, dass der Verdächtige ein Eritreer sei. Die AfD nutzte den Fall, um gegen die offene Politik gegenüber Flüchtlingen zu argumentieren.
Der Vorfall in Frankfurt reiht sich in eine Serie von Verbrechen ein, die von nichtdeutschen Bürgern begangen wurden und von der AfD genutzt wurden, um Kritik an Merkels “offenen Türen” zu üben. Der Fall hat zu einer Debatte über den Schutz der Passagiere, vor allem an Bahnhöfen, geführt. Ein Gedenkevent am Bahnhof zog hunderte Menschen an, um Tribut zu zollen und Unterstützung für die Familie des Jungen auszudrücken. Die Polizei hielt rechtsextreme Demonstranten von der Menge fern. Es wird betont, dass Hass nicht verbreitet werden sollte und Einheit gefordert wird, um solche Vorfälle zu verhindern.