Das slowenische Ensemble Laibach wird in Frankfurt eine Inszenierung von Vladimir Bartols zeitgemäßem Märchen “Alamut” mit etwa 100 Darstellern aufführen. Diese sinfonische Arbeit basiert auf Bartols Roman von 1938 und wird von Laibach kreiert. Die Aufführung findet anlässlich der 75. Frankfurter Buchmesse in der Jahrhunderthalle statt. Das Werk wird vom RTV Slovenia Symphony Orchestra unter der Leitung des iranischen Dirigenten Navid Gohari aufgeführt, begleitet von Teherans Human-Voice Ensemble und dem Gallina Women’s Choir.
Die Geschichte von Alamut dreht sich um den charismatischen Propheten Hassan-i Sabbāh, der für seine brutalen Methoden bekannt ist. Ivan Novak von Laibach betonte die Bedeutung, solch anspruchsvolle Werke in “problematischen Territorien” aufzuführen. Die Inszenierung erfordert über 100 Beteiligte, inklusive Technikern und zwei Chören. Laibach hat sich dazu verpflichtet, die Botschaft von Bartols Werk in den Mittelpunkt zu stellen, auch wenn dies Unannehmlichkeiten mit sich bringt.
Vladimir Bartols Roman “Alamut” behandelt die Geschichte von Hasan-i Sabbāh und den Nizari Ismailis im 11. Jahrhundert. Der Roman, der politische Stellungnahmen gegen den Faschismus enthält, hat in den letzten Jahren an Relevanz gewonnen. Insbesondere die Themen von Propaganda und Desinformation, die im Buch behandelt werden, spiegeln aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen wider. Bartols Werk dient als kritische Reflexion über politische Macht, religiöse Fanatiker und die Manipulation von Ideologien zu politischen Zwecken.
Laibachs Inszenierung von “Alamut” kombiniert die Zynik von Sabbāh mit persischer Poesie und traditioneller iranischer Musik. Ivan Novak betont die Wichtigkeit, sich auch mit schwierigen und kontroversen Themen auseinanderzusetzen. Die Inszenierung ist zwar anspruchsvoll und verstörend, zeigt jedoch, dass Kunst und Musik auch in Krisensituationen eine Kommunikationsplattform bieten können.