Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im ersten Quartal 2023 um durchschnittlich 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken, berichtete das Bundesamt für Statistik (Destatis) am Freitag. Dies stellt den größten Rückgang seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2000 dar. Insbesondere in Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf, allesamt wichtige Metropolen, wurden die größten Preisrückgänge verzeichnet. Hier fielen die Preise für Einfamilienhäuser und Zweifamilienhäuser um 10,4 Prozent, während die Preise für Wohnungen um 6,4 Prozent sanken.
Nach Angaben von Destatis sind die geringere Nachfrage aufgrund höherer Finanzierungskosten und die anhaltend hohe Inflation wahrscheinlich die Hauptursachen für diesen Trend. Die Inflation in Deutschland verlangsamte sich im Mai auf 6,1 Prozent. In den letzten Monaten hatten die Lebensmittelpreise den größten Einfluss auf die Gesamtinflation, aber auch die Preise für die Instandhaltung und Reparatur von Immobilien stiegen um starke 15,8 Prozent.
Die Situation auf dem deutschen Immobilienmarkt wird als “zunehmend angespannt” beschrieben, da der Stimmungsindex der Immobilienbranche im zweiten Quartal gegenüber dem Jahresbeginn um 5,6 Punkte gesunken ist, so eine wirtschaftliche Umfrage des Zentralverbands der Immobilienwirtschaft (ZIA). Es wird erwartet, dass die Regierung in Deutschland auch weiterhin ihr Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr nicht erreichen wird. Laut einer Schätzung des ifo-Instituts wird die Anzahl der jährlichen Fertigstellungen bis 2025 tatsächlich auf 175.000 sinken. Die Zahl der Baugenehmigungen für neue Wohnungen ist in den letzten zwölf Monaten kontinuierlich gesunken.